77Lookup – Netzneutralität

Netzneutralität

Netzneutralität ist ein Zustand, bei dem Internetdiensteanbieter den gesamten Datenverkehr im Internet gleich behandeln und nicht diskriminieren oder priorisieren dürfen. Alle Daten sollen also unabhängig von Inhalt, Dienst, Anwendung, Endgerät oder Adressat gleichberechtigt übertragen werden. Das Prinzip der Netzneutralität wird oft aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen unterlaufen oder abgeschwächt.

Dies schränkt gleichermaßen Bürgerrechte, wie Fairness und freien Wettbewerb in der Wirtschaft ein, durch:

Verletzung der Meinungs- und Informationsfreiheit

Wenn Internetanbieter bestimmte Inhalte oder Dienste blockieren oder drosseln, schränkt dies die Meinungs- und Informationsfreiheit der Nutzer ein. Dies widerspricht dem Prinzip des freien und offenen Internets.

Wettbewerbsverzerrung

Bevorzugte Behandlung bestimmter Dienste oder Inhalte durch Priorisierung kann den Wettbewerb verzerren und kleinere Anbieter benachteiligen. Dies behindert Innovation und Vielfalt.

Kommerzialisierung des Internets

Kritiker befürchten, dass Netzbetreiber das Internet zunehmend kommerzialisieren, indem sie Gebühren für priorisierte Übertragung verlangen. Dies könnte das Internet für viele unerschwinglich machen.

Verlust der Nutzerautonomie

Einschränkungen der Netzneutralität nehmen Nutzern die Kontrolle darüber, welche Inhalte und Dienste sie nutzen können. Dies verletzt ihre Entscheidungsfreiheit als Verbraucher.

Beispiele

In der Vergangenheit kam es in Deutschland immer wieder zu für Einschränkungen der Netzneutralität:

  • 2013 drosselte Vodafone die Bandbreite von Streaming-Diensten wie Netflix und YouTube für einige Kunden.
  • 2015 bremste die Telekom den Videostreaming-Dienst Apple TV aus, bis Apple eine Gebühr zahlte.
  • 2017 beanstandete die Bundesnetzagentur die Drosselung von Streaming-Diensten durch Vodafone und verhängte eine Millionenstrafe.

Quellen:
– Wikipedia – Netzneutralität