01835 – ASwD – Kommunikation mit Kurznachrichtendiensten

Kommunikation mit Kurznachrichtendiensten

Gegen die Macht der Digitalkonzerne – Alternative Software und Dienste – Teil 5

In „Teil 3 – Bürokommunikation“ wird der Schwerpunkt auf Anwendungen / Apps und Funktionen gelegt, die eher der Produktion von Inhalten und dem in diesem Zusammenhang stehenden Nachrichtenaustausch gelegt. In diesem Abschnitt geht es weniger um Anwendungen und Apps, sondern mehr um den Nachrichtenaustausch an sich sowie die dafür erforderlichen organisatorischen und technischen Voraussetzungen.

Kurznachrichtendienste / Messenger / Instant Messaging

Kurznachrichtendienste sind weit verbreitet und spielen eine wichtige Rolle im Alltag vieler Menschen. Die Nutzung von Kurznachrichtendiensten wird auch als „Instant Messaging“ (Sofort-Nachrichtenübertragung), die Apps werden als „Messenger“, die Dienste auch als „Messenger-Dienste“ und deren Nutzung als „Chat“ (Plappern) bezeichnet. Mehrere Nutzer bilden oft „Chatgruppen“.

Die bekanntesten und am häufigsten genutzten Dienste sind bekannt und bedürfen von daher bereits keiner besonderen Erwähnung. Zugleich ist die Nutzung einiger populärer Dienste in mehrfacher Hinsicht ausgesprochen problematisch. Die Misere wird durch ein leider sehr weit verbreitetes falsches Verständnis einiger Merkmale von Kurznachrichtendiensten verstärkt.

Zur Klarstellung

  • Kurznachrichtendienste sind (abgesehen von SMS) Internetdienste.
  • Telefonnummern werden im Internet nicht für die Adressierung von Geräten im Netz genutzt.
  • Telefonnummern werden bei Internetanwendungen oft als Benutzername eines Online-Kontos  genutzt werden.
  • Vor allem Mobiltelefonnummern sind in der Regel Einzelpersonen zugeordnet und stellen (mit Ländervorwahl) weltweit eindeutige Identitäten von Menschen dar.

Ausforschung von Identitäten und Metadaten

Mit (Mobil-)Telefonnummern können vor allem Nutzer der populären Kurznachrichtendienste weltweit eindeutig identifiziert werden. Sie sind daher ein begehrtes Gut für die Daten- und Werbewirtschaft. Ähnlich verhält es sich mit den sog. Metadaten. Dies sind personenbezogene Daten, die neben den Nachrichteninhalten anfallen, nicht durch eine Verschlüsselung geschützt sind und viele Rückschlüsse auf die Gewohnheiten, Vorlieben und das Verhalten von Nutzern der Dienste erlauben.

Die Daten- und Werbewirtschaft nutzt die erkannten Identitäten und die Metadaten vor allem zum Zwecke der benutzerorientierten Direktwerbung, die im Grunde einer versuchten Manipulation gleichkommt.

Die Ausforschung von Identitäten findet u.a. durch das invasive Auslesen von Kontakten und der Anrufliste einiger Kurznachrichtendienste statt; das deutsche Bundeskartellamt hat diese Praxis in einer 2023 durchgeführten Untersuchung vor allem hinsichtlich des Kurznachrichtendienstes WhatsApp kritisiert.

Viele Nutzer der populären Kurznachrichtendienste wissen um die Ausforschung und Verwertung der Metadaten, die für die Daten- und Werbewirtschaft von großem Wert sind, blenden dies jedoch in ihrer Wahrnehmung aus (sog. „Privacy Paradox“).
Das Privacy Paradox beschreibt das Phänomen, dass Menschen einerseits hohe Bedenken hinsichtlich ihrer Privatsphäre äußern, andererseits aber bereitwillig persönliche Informationen preisgeben, wenn ihnen dafür Annehmlichkeiten oder kostenlose Dienstleistungen geboten werden. Viele Menschen glauben auch, negative Konsequenzen würden sie weniger betreffen als andere (kognitive Verzerrung). Diese Einstellung resultiert oft aus voreingenommenen Denkmustern, sozialen Normen oder Gruppendruck. Die häufigsten Gründe dürften jedoch Bequemlichkeit und Knauserigkeit (Vermeidung kostenpflichtiger Dienste) sein.

Paradox ist angesichts dieses Verhaltens auch, dass viele Menschen den Eintrag ihrer Telefonnummer in den Telefonverzeichnissen aus Angst vor Missbrauch scheuen, jedoch das ungefragte Auslesen ihrer eigenen Identität sowie die anderer Menschen (in den Kontakten) durch die Betreiber der populären Kurznachrichtendienste klaglos akzeptieren.

Vollends abstrus wirkt vor diesem Hintergrund das von Vielen vorgebrachte Argument der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Diese ist mit Sicherheit wichtig, schützt aber weder die Identität, noch die Metadaten. Sie bietet, über den Schutz von Daten auf den Servern der Betreiber hinausgehend, keine Sicherheit vor Missbrauch, z. B. durch andere Kommunikationspartner.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (End-to-End-Encryption – E2EE) bedeutet, dass die Kommunikation zwischen mehreren Kommunikationspartnern so verschlüsselt wird, dass nur die beteiligten Sender und Empfänger die Nachrichten lesen können.

Während der Übertragung sind die Daten durchgehend verschlüsselt und können von Dritten, z. B. den Dienstanbietern, nicht entschlüsselt werden. Der Ver- und Entschlüsselungsprozess erfolgt direkt auf den Geräten der Nutzer. Sowohl bei den Sendern, als auch bei allen Empfängern einer Nachricht sind die verschlüsselten Nachrichten offen lesbar.

E2EE bietet vor allem in größeren Chatgruppen nur eine Scheinsicherheit, da evtl. kompromittierende Nachrichten bei allen beteiligten Kommunikationspartnern offen lesbar sind und eine missbräuchliche Verwendung weder verhindert, noch erkannt werden kann.

Strafbare Inhalte in Chatgruppen

Viele unterliegen dem Irrglauben, dass die Kommunikation in Kurznachrichtendiensten anonym erfolgt und dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) ihre Nachrichten vor dem Zugriff anderer schützt. Es werden (leider) jedoch immer wieder Fälle bekannt, in denen Straftatbestände wie Volksverhetzung, Verbreitung von Kinderpornografie, Bedrohungen, Öffentliche Aufforderungen zu Straftaten usw. verwirklicht werden. Deren Aufdeckung erfolgt jedoch nicht durch die Betreiber der Dienste, die wegen der E2EE keinen Zugriff auf die Inhalte haben, sondern durch andere Teilnehmer an Chatgruppen.

Eine besondere rechtliche Qualität entsteht, wenn Teilnehmer an Chatgruppen Inhalte empfangen, bei denen bereits deren Besitz strafbar sein kann. Dazu gehören solche, die z. B. den Delikten Kinder- und Jugendpornografie, Gewaltdarstellung oder Volksverhetzung zuzuordnen sind. Auch aus Empörung dürfen derartige Inhalte nie weitergeleitet oder auf andere Weise anderen zugänglich gemacht werden. Solche Fälle sollten sofort den Betreibern der Dienste und der Polizei angezeigt werden, auch wenn dies zunächst mit weiteren Ermittlungen gegen die Hinweisgeber verbunden ist.

Den besten Schutz hiergegen bietet schlicht und einfach das Vermeiden der Teilnahme an großen, anonymen Chatgruppen.

Kurznachrichtendienste auf eigenen Servern

Es ist durchaus möglich, Kurznachrichtendienste auf eigenen Servern zu betreiben. Das Maß dafür notwendigen Wissens ist unterschiedlich. So kann z. B. Nextcloud Talk relativ einfach dort eingerichtet werden, wo eine Nextcloud-Installation bereits vorhanden ist. Die Einrichtung von Nextcloud-Instanzen wiederum ist für diejenigen, die eine eigene Webseite betreiben, relativ einfach. Viele Webhosting-Dienstleister bieten Assistenten für die Einrichtung von Nextcloud an.

Aber auch die Herausgeber der bekannteren Kurznachrichtendienste Signal und Threema bieten Organisationen, Behörden oder Unternehmen die Möglichkeit, die Server-Software auf jeweils eigenen Plattformen zu betreiben. Das FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe hat hierzu eine Studie sowie einen Leitfaden erarbeitet.

Der Betrieb öffentlicher, für jeden verfügbarer Kurznachrichtendienste erfordert über das erforderliche Wissen hinaus Aufwände für Technik, Organisation und finanzielle Mittel, die nicht unterschätzt werden sollten.

Wahlfreiheit erfordert Umdenken

Abgesehen von SMS gibt es derzeit bei den populären Kurznachrichtendiensten keine echte Wahlfreiheit. Anwendungen / Apps, Übertragungsprotokoll und Serverdienste sind meistens proprietär, d.h., sie stammen jeweils von einem Anbieter, der Apps, Protokolle und Server-Dienste eigenständig anbietet bzw. betreibt. Alternative Anwendungen gibt es im Grunde nur außerhalb der Ökosysteme der populären Dienste.
Wenig Hilfe ist in diesem Zusammenhang von der Umsetzung des Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union zu erwarten. WhatsApp wird durch diese Regelung seit März 2024 gezwungen, sich für andere Kurznachrichtendienste zu öffnen, hat seine technischen Schnittstellen aber noch nicht vollständig geöffnet. Die Betreiber der Kurznachrichtendienste Signal und Threema befürchten zudem, dadurch ihren wesentlich höheren Schutz der Privatsphäre nicht mehr gewährleisten zu können und wollen diese Schnittstellen zunächst nicht bedienen. Angesichts der Gefahren des subtilen und invasiven Auslesens von Identitäten und Metadaten bei der Nutzung von WhatsApp dürften diese Bedenken angebracht sein.

Die meisten Nutzer entscheiden sich für den Kurznachrichtendienst, der ihnen von der Familie oder Bekannten empfohlen wird. Die Angst „den Anschluss zu verlieren“ oder „von Informationen abgehängt zu sein“ ist sehr weit verbreitet (bekannt als „Fear of Missing Out – FOMO“; bezeichnet die Angst, etwas zu verpassen, wenn man nicht schnell genug handelt, wenn z. B. in Chatgruppen oder sozialen Netzwerken auf neue Aktivitäten oder Ereignisse hingewiesen wird). Vor allem jüngere Menschen haben jedoch kein Problem damit, mehrere Kurznachrichtendienste zu installieren bzw. zu nutzen und Nachrichten entsprechend der Zielgruppe in unterschiedliche Dienste zu steuern. Dies dürfte der derzeit am ehesten gangbare Weg aus dem beschriebenen Dilemma sein.

Idealtypischer Aufbau von Kurznachrichtendiensten

Nutzer
Hardware
PC, Laptop, Mobilgerät, …
Anwendung
beliebige, geeignete Anwendung, die Übertragungsprotokoll nach weltweitem Standard unterstützt
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Netz – Nachrichten sind im Gerät offen gespeichert
Netz
Art
Internet
Protokoll
nach weltweitem Standard, z. B. XMPP / Matrix / RCS / …
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beim Transport
Dienstleister
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – Nachrichten werden nur verschlüsselt (zwischen-)gespeichert
Anwendung
beliebige, geeignete Anwendung, die Übertragungsprotokoll nach weltweitem Standard unterstützt
Konto
bis auf wenige Ausnahmen immer erforderlich
Adressierung
im Idealfall eigenständige Benutzerkennung; nachrangig Festnetz- und Mobiltelefonnummern
Serverstandort
Geltungsbereich Datenschutz-Grundverordnung EU (DS-GVO)

Diese Voraussetzungen erfüllen jedoch nicht alle Dienste und Anwendungen gleichermaßen.

Auswahl hilfreicher Alternativen zu populären Kurznachrichtendiensten

Nachfolgend werden zum Zwecke der Erklärung und des Vergleichs einige Anwendungen und Dienste vorgestellt. Zuvor erfolgt hiermit noch ein Hinweis auf die Seiten des Karlsruher IT-Sicherheitsexperten und Bloggers Mike Kuketz, der sich unter anderem sehr ausführlich diesem Thema widmet.
Mike Kuketz ist ein deutscher IT-Sicherheitsexperte und Blogger, der sich auf Themen wie Datenschutz, IT-Sicherheit und Privatsphäre spezialisiert hat. Er ist besonders bekannt für seinen Blog „Kuketz IT-Security“, auf dem er regelmäßig Artikel, Anleitungen und Analysen zu sicherheitsrelevanten Themen veröffentlicht. Kuketz setzt sich stark für den Schutz der Privatsphäre und den verantwortungsvollen Umgang mit Daten ein und kritisiert oft Praktiken von großen Tech-Unternehmen, die aus seiner Sicht den Datenschutz der Nutzer gefährden. Seine Arbeit richtet sich sowohl an technisch versierte Leser als auch an Menschen ohne tiefergehendes IT-Wissen, die sich über Sicherheitsfragen informieren möchten.

Ein größere Auswahl finden Sie auf den bereits erwähnten Seiten von Mike Kuketz sowie auf weiteren Seiten dieses Blogs.

Rich Communication Services (RCS) – der Nachfolger der SMS?

Rich Communication Services (RCS) ist ein auf Internetverbindungen basierender Kommunikationsstandard, der bereits 2007 von der GSM Association (weltweite Organisation, die Mobilfunknetzbetreiber und -Unternehmen vertritt) entwickelt wurde. RCS war ursprünglich für die Nachfolge von SMS vorgesehen. RCS bietet, ähnlich wie die bekannten Kurznachrichtendienste moderne Funktionen, wie Gruppenchats, Dateitransfers, Lesebestätigungen und eine verbesserte Medienunterstützung sowie je nach Betreiber und Anwendung auch Videotelefonate. Nachteilig ist aus Sicht des Schutzes der Privatsphäre, dass die Mobilfunknummer zur Adressierung verwendet wird. Außerdem wird Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bislang nur bei Verwendung von Googles App „Messaging“ gewährleistet. Es ist jedoch eine Weiterentwicklung zu einem weltweiten Standard vorgesehen.

Nutzer
Hardware
derzeit nur Mobilgeräte unter Android
Anwendung
derzeit nur Android-App „Messages“, später evtl. weitere, geeignete Apps
Verschlüsselung
je nach Anwendung Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oder Transportverschlüsselung
Netz
Art
Internet
Protokoll
RCS
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oder Transportverschlüsselung
Dienstleister
Verschlüsselung
bei Ende-zu-Ende-Verschlüsselung werden Nachrichten nur verschlüsselt (zwischen-)gespeichert / bei Transportverschlüsselung offene Speicherung
Anwendung
Dienst des Mobilfunkanbieters
Konto
erforderlich
Adressierung
Telefonnummer (-)
Serverstandort
Mobilfunkanbieter

Die deutschen Telekommunikationsanbieter boten RCS seinerzeit (ab 2007) nur halbherzig und schleppend an, was  teilweise wohl auch an den geringen Anreizen für die Netzbetreiber lag, da sie durch SMS immer noch hohe Einnahmen erzielen konnten. Auch Apple hat dazu beigetragen, die breite Einführung von RCS zunächst zu verhindern. Das Unternehmen setzt stark auf sein eigenes Messaging-Ökosystem iMessage, das exklusiv für Apple-Geräte zur Verfügung steht.

Google hat RCS unter dem Namen „Messages“ in seine Android-Nachrichten-App integriert und dadurch die Einführung von RCS beschleunigt. Über eine Kopplung mit einem unter Android betriebenen Smartphone kann RCS auch auf unter Android laufenden Tablets genutzt werden.

Unter erheblichem Druck von Seiten der Europäischen Union, Chinas sowie öffentlicher Forderungen hat Apple mittlerweile RCS auf iPhones, die unter iOS ab der Version 18.x (wurde im September 2024 veröffentlicht) laufen,  integriert.

Anleitungen zur Einrichtung von RCS finden Sie z. B. hier:
– DIE!ANLEITUNG – RCS einfach erklärt
– Netzwelt – … RCS …
– Google – RCS-Chats … aktivieren

Delta Chat – Kurznachrichten über die E-Mail-Protokolle

Delta Chat ist eine Kurznachrichten-App auf Open-Source-Basis, die sich durch einige einzigartige Merkmale von anderen bekannten Messengern unterscheidet. Delta Chat wird von dem Freiburger Unternehmen Merlinux GmbH entwickelt.

Delta Chat nutzt die weltweit standardisierten E-Mail-Protokolle. Das bedeutet, dass die Anwendung grundsätzlich mit jedem E-Mail-Server und jedem E-Mail-Anbieter kompatibel ist. Delta Chat nutzt E-Mail-Adressen zur Adressierung. Jede Nachricht, die über Delta Chat gesendet wird, ist im Grunde eine E-Mail, die innerhalb der App jedoch im gleichen Stil dargestellt wird, wie dies in anderen Kurznachrichten-Apps geschieht. Nutzer können im Grunde mit jedem kommunizieren, der eine E-Mail-Adresse besitzt, auch wenn die andere Person Delta Chat nicht nutzt.

Delta Chat unterstützt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und setzt dabei auf das Autocrypt-Protokoll, das entwickelt wurde, um die Einrichtung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in der E-Mail-Kommunikation so einfach wie möglich zu machen. Es wurde geschaffen, um die Barrieren für die Nutzung von verschlüsselter E-Mail-Kommunikation zu senken, die oft als kompliziert und technisch anspruchsvoll angesehen wird. Wenn Autocrypt nicht verwendet wird, bleiben die Nachrichten unverschlüsselt und können wie normale E-Mails von Dritten eingesehen werden.

Nutzer
Hardware
PC, Laptop, Mobilgerät, …
Anwendung
App Delta Chat (Android, Apple iOS / iPadOS, Windows, macOS, Linux)
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende mit Autocrypt Protokoll
Netz
Art
Internet
Protokoll
E-Mail-Protokolle
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Verwendung von Autocrypt oder Transportverschlüsselung
Dienstleister
Verschlüsselung
bei Ende-zu-Ende-Verschlüsselung werden Nachrichten nur verschlüsselt (zwischen-)gespeichert / bei Transportverschlüsselung offene Speicherung
Anwendung
Dienst des E-Mail-Diensteanbieters
Konto
erforderlich
Adressierung
E-Mail-Adressen (++)
Serverstandort
E-Mail-Diensteanbieter

Threema

Threema ist ein Kurznachrichtendienst, der sich durch seinen Schutz der Privatsphäre und Wahrung eines hohen Maßes von Anonymität auszeichnet. Der Dienst ist sowohl für Privatpersonen, für Bildungseinrichtungen, als auch für Unternehmen konzipiert und bietet verschiedene Funktionen zur sicheren Kommunikation. Herausgeber der Apps und Betreiber des Dienstes ist die Schweizer Threema GmbH.

Threema Work Education ist Teil der Bildungsplattform Baden-Württemberg. Es sind auch Schilderungen vom Einsatz Threemas an einzelne Schulen zu finden. Unternehmen und Behörden können Threema auf hauseigenen Servern betreiben.

Threema kann auf Mobilgeräten (Android, iOS) sowie in Webbrowsern (über Threema Web) genutzt werden kann. Die Hauptfunktionen umfassen Textnachrichten, Sprach- und Videoanrufe, das Senden von Bildern, Dateien und Standortdaten sowie das Erstellen von Umfragen.

Anstelle von Telefonnummern oder E-Mail-Adressen verwendet Threema eine anonyme „Threema-ID“, die aus einer zufälligen Kombination von acht Zeichen besteht. Ein Abgleich mit den gespeicherten Kontakten, um festzustellen ob von diesen bereits jemand Threema nutzt, ist möglich, findet jedoch nur auf ausdrücklichen Wunsch statt.

Die Verschlüsselung von Threema basiert auf modernen Verschlüsselungstechnologien und gilt als sehr sicher. Die Server von Threema befinden sich in der Schweiz.

Threema bietet ein faires und transparentes Bezahlmodell. Die Mobilfunk-Apps für private Nutzung müssen jedoch nur einmal bezahlt werden, es muss kein Abonnement abgeschlossen werden. Die Kosten für Privatpersonen betragen derzeit 5,99 EUR.

Nutzer
Hardware
PC, Laptop, Mobilgerät, …
Anwendung
Apps für Android, Apple iOS / iPadOS; für Windows, macOS und Linux Desktop-Apps oder Web-Client
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (Basis Open-Source-Bibliothek NaCL)
Netz
Art
Internet
Protokoll
proprietäres Protokoll
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Dienstleister
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Anwendung
Serverdienst der Threema GmbH
Konto
erforderlich
Adressierung
eigenständige Threema-ID (++)
Serverstandort
Schweiz

Signal

Signal ist ein plattformübergreifender Kurznachrichtendienst, der als App für mobile Geräte (Android, iOS) sowie als Desktop-Anwendung (Windows, macOS, Linux) verfügbar ist. Der Dienst legt großen Wert auf Schutz der Privatsphäre und Sicherheit. Signal bietet Funktionen wie Textnachrichten, Sprachnachrichten, Videoanrufe, Gruppenchats und den Austausch von Dateien und Bildern. Darüber hinaus ermöglicht Signal verschlüsselte Sprach- und Videoanrufe.  Signal sammelt und speichert nur sehr wenige Metadaten.

Die Adressierung in Signal erfolgt hauptsächlich über eine Telefonnummer des Nutzers; dabei können auch Festnetznummern verwendet werden.  Darüber hinaus kann auch ein eigenständiger „Signal-Nutzername“ eingerichtet werden.

Signal verwendet für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung  ein eigens entwickeltes Protokoll, das als „Signal-Protokoll“ bekannt ist. Dieses Protokoll basiert auf einer Kombination von etablierten kryptografischen Methoden und ist Grundlage der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anderer bekannter Kurznachrichtendienste. Das Signal-Protokoll ist quelloffen und wurde umfassend von Sicherheitsexperten geprüft.

Signal wird von der Signal Foundation und der Signal Messenger LLC entwickelt und betrieben. Die Stiftung ist eine Non-Profit-Organisation. Die Server von Signal befinden sich hauptsächlich in den USA, werden aber in einem weltweit verteilten Netzwerk betrieben. Die Server-Software von Signal wird unter einer Open-Source-Lizenz vertrieben und kann auf eigenen Servern installiert und betrieben werden.

Nutzer
Hardware
PC, Laptop, Mobilgerät, …
Anwendung
Apps für Android, Apple iOS / iPadOS; für Windows, macOS und Linux Desktop-Apps
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – „Signal-Protokoll“
Netz
Art
Internet
Protokoll
proprietäres Protokoll
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – „Signal-Protokoll“
Dienstleister
Verschlüsselung
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – „Signal-Protokoll“
Anwendung
Serverdienst des Unternehmens – „Signal-Server“
Konto
erforderlich
Adressierung
Telefonnummer oder eigenständiger Signal-Nutzername (++)
Serverstandort
USA / weltweit