Digitale Integrität
Herkunft: von lateinisch integritas = unbeschädigter, unverdorbener Zustand; aus integer = unbeschädigt, heil
Der Begriff Integrität wird im Alltag häufig verwendet, um die Eigenschaften eines Menschen im Sinne einer charakterlichen Unbescholtenheit, Unversehrtheit oder Unverletzlichkeit zu beschreiben.
Der Begriff digitale Integrität wird im Kontext der Informationstechnik verwendet, um eine digitale Unversehrtheit zu beschreiben. Dies kann auf die nachfolgend beschriebenen Aspekte wie folgt bezogen werden.
Informations- und IT-Sicherheit
Zwischen der digitalen Integrität und der Informations- bzw. IT-Sicherheit besteht ein enge Verknüpfung in folgendem Sinne:
Digitale Integrität steht für die Unversehrtheit und Korrektheit digitaler Daten und die korrekte Funktionsweise von IT-Systemen.
Digitale Integrität stellt sicher, dass Daten nicht unerkannt oder unbefugt verändert werden können (Datenintegrität).
Sie gewährleistet die korrekte Funktionsweise digitaler Systeme (Systemintegrität).
Sie schützt Daten davor, von unbefugten Personen eingesehen oder abgefangen zu werden.
Schutz von Individuen
In diesem Zusammenhang kann die digitale Unversehrtheit auf die ungestörte Existenz der Person in der digitalen Welt bezogen werden.
Schutz der Privatsphäre – Datenschutz
Digitale Integrität schützt die digitale Identität und den digitalen Fußabdrucks einer Person.
Sie umfasst das Recht auf Schutz vor missbräuchlicher Verarbeitung personenbezogener Daten, die mit dem digitalen Leben einer Person zusammenhängen.
Sie beinhaltet das Recht auf Sicherheit im digitalen Raum, das Recht auf ein Offline-Leben sowie das Recht auf Vergessenwerden.
Schutz vor Cybermobbing
In diesem Zusammenhang kann digitale Unversehrtheit auch als Teil der körperlichen Unversehrtheit, gleichwertig neben der physischen und psychischen Unversehrtheit des Menschen, verstanden werden.
Cybermobbing greift direkt die Privatsphäre der Opfer an, indem es private Informationen öffentlich macht oder gezielt intime Details verbreitet. Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre, wie strenge Privatsphäre-Einstellungen und Bewusstsein für den Schutz persönlicher Daten, können das Risiko von Cybermobbing verringern.
Wahlfreiheit
Die Wahlfreiheit beim Einsatz von Software und Diensten stärkt die digitale Integrität, indem Nutzer Lösungen wählen können, die speziellen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Diese Freiheit fördert den Wettbewerb und führt zu höheren Sicherheitsstandards. Die Nutzung einer Vielfalt an Systemen verhindert Sicherheitsmonokulturen und minimiert die Risiken von umfassenden Sicherheitsverletzungen. Open-Source-Software unterstützt durch ihre Transparenz und Community-Überprüfungen ebenfalls die digitale Integrität. Zudem besteht dadurch Chancen zur individuellen Anpassung der Software, spezifische Sicherheitsfeatures zu integrieren, die die Integrität weiterhin sichern. Insgesamt schafft die Verbindung von digitaler Integrität und Wahlfreiheit ein sichereres und benutzerorientiertes digitales Umfeld.
Informationsfreiheit
Die digitale Integrität sichert die Genauigkeit und Unveränderlichkeit von Informationen, die von der öffentlichen Verwaltung bereitgestellt werden, was essentiell ist, um das Vertrauen der Bürger zu wahren. Dies unterstützt das Prinzip der Informationsfreiheit, indem es den Bürgern ermöglicht, zuverlässige Daten über das Handeln der Regierung zu erhalten, was wiederum eine fundierte öffentliche Diskussion und Rechenschaftspflicht fördert. Moderne Technologien wie Blockchain können eingesetzt werden, um die Transparenz durch nachprüfbare Unveränderlichkeit der Daten zu erhöhen. Maßnahmen gegen Datenmanipulation, wie robuste Verschlüsselung, schützen die Informationen vor Veränderungen vor der Veröffentlichung. Insgesamt stärkt die Verbindung von digitaler Integrität und Informationsfreiheit die Grundlagen einer transparenten, verantwortlichen und demokratischen Gesellschaft, in der die Bürger aktiv am politischen Prozess teilhaben können.
Quellen:
– Wikipedia – Informationssicherheit
– Wikipedia – Recht auf digitale Unversehrtheit
– Dr-Datenschutz – Datenschutzgrundsatz …