Schleswig-Holstein führt digitale Souveränität mit LibreOffice in der Landesverwaltung ein

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat einen wegweisenden Beschluss gefasst, um die 30.000 Arbeitsplätze in der Landesverwaltung von Microsoft Office auf die Open-Source-Software LibreOffice umzustellen. Diese Initiative ist Teil eines umfassenden Plans, der darauf abzielt, Schleswig-Holstein zu einer „digital souveränen“ IT-Landschaft zu führen. Neben dem Wechsel zu LibreOffice sind weitere Schritte geplant, wie der Umstieg auf freie Software bei Betriebssystemen, Kollaborationsplattformen, Verzeichnisdiensten und Telefonie.

Der Wechsel zu LibreOffice wird als „Meilenstein“ und „Einstieg in den Umstieg“ bezeichnet. Schleswig-Holstein strebt danach, unabhängiger von proprietärer Software zu werden und die digitale Souveränität des Landes zu stärken. Dieser Schritt wird aus mehreren Gründen unternommen:

  • Unabhängigkeit von proprietärer Software: Schleswig-Holstein will seine Abhängigkeit von Microsoft Office verringern und seine digitale Souveränität stärken.
  • Kosteneinsparungen: Der Umstieg auf LibreOffice soll dem Land Kosteneinsparungen ermöglichen, da Open-Source-Software in der Regel keine Lizenzkosten verursacht.
  • Förderung von Open Source: Der Wechsel zu LibreOffice ist Teil einer breiteren Initiative, Schleswig-Holstein zu einer „digital souveränen“ IT-Landschaft mit mehr freier Software zu machen.
  • Modernisierung der IT-Infrastruktur: Der Umstieg auf LibreOffice ist nur der erste Schritt. Weitere Schritte wie der Wechsel zu freier Software bei Betriebssystemen, Kollaborationsplattformen und Verzeichnisdiensten sollen folgen.

Schleswig-Holstein schließt sich anderen Ländern an, die bereits auf LibreOffice umgestellt haben:

  • Frankreich: Die interministerielle Arbeitsgruppe für freie Software MIMO verwendet LibreOffice auf fast 500.000 PCs in verschiedenen Abteilungen.
  • Spanien: Die Verwaltung der autonomen Region Valencia hat LibreOffice auf 120.000 PCs installiert, um unabhängig von IT-Anbietern zu sein und Lizenzkosten zu sparen.
  • Italien: Das italienische Verteidigungsministerium ist auf über 100.000 Computern zu LibreOffice und dem OpenDocument-Format gewechselt.
  • Taiwan: Das Finanzministerium in Taiwan hat LibreOffice auf über 24.000 PCs installiert und das OpenDocument-Format zur Norm für den Dokumentenaustausch gemacht.
  • Brasilien: Die staatliche Universität São Paulo (UNESP) wechselte auf mehr als 10.000 PCs zu LibreOffice.

Die Umstellung auf LibreOffice in Schleswig-Holstein markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung digitaler Souveränität. Die Regierung betont die Bedeutung der Sicherheit von Bürgerdaten und den Schutz der Privatsphäre. Der Einsatz von Open-Source-Software wird als wichtiger Baustein für eine verbesserte IT-Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Datenschutz angesehen.

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein verfolgt einen klaren Plan, um die digitale Souveränität des Landes zu stärken. Die Einführung von LibreOffice ist der erste Schritt in einem umfassenden Programm, das darauf abzielt, Schleswig-Holstein zu einem Vorreiter in Sachen digitaler Souveränität zu machen. Mit einer Reihe von Projektsäulen wird die Umstellung auf freie Software vorangetrieben und ein umfassendes Schulungsangebot für die Mitarbeiter bereitgestellt.

Quellen:
Landesregierung Schleswig-Holstein vom 03.04.204
heise online vom 04.04.2024