Bedroht Facebook die Demokratie?

Eine Kolumne in ZEIT ONLINE (Quelle s. u.) endet mit den Worten „Aber wenn Mark Zuckerberg wirklich die Welt zu einem besseren Ort machen wollte, dann sollte er sein Facebook einfach abschalten.

Der Autor (Mark Schieritz) beschreibt Facebook in seiner Rolle in politischen Debatten, vor allem in Wahlkämpfern bzw. den aktuellen politischen Auseinandersetzungen in den USA.  Er zitiert das Ergebnis einer Umfrage, nach der 20 Prozent der US-Amerikaner ihre „News“ (Nachrichten, Informationen) mittels sozialer Medien beziehen.  Bei den 18- bis 29-Jährigen sollen es sogar 36 Prozent sein. Der Kampf um die politische Deutungshoheit wird längst mit Nachrichtenartikeln, Videoclips und Werbeanzeigen ausgetragen, die Wahrheit tritt zugunsten der gezielten Falschinformation und Meinungsmache in den Hintergrund.

Natürlich kann heute  jeder mit äußerst geringem technischen Aufwand seine Sicht der Welt über soziale Medien oder durch einen selbst betriebenen Blog veröffentlichen. Aber das Geschäftsmodell der kommerziellen sozialen Medien sorgt für eine Filterfunktion, die besonders reißerische und Emotionen (häufig Hass)  schürende Behauptungen in den Vordergrund rückt. Dies steigert die Nachfrage und Attraktivität des „sozialen(?)“ Netzwerks, vermittelt aber ein völlig schiefes Bild über die tatsächlichen Anteile unterschiedlicher Meinungen und Sachverhalte.

Quelle: DIE ZEIT Online vom 14.10.19