Wie sicher fühlen sich die Menschen im digitalen Raum?

Nach einer repräsentativen forsa-Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) fühlen sich fast die Hälfte der Menschen in Deutschland hinsichtlich digitaler Anwendungen bzw. im Internet nicht sicher. Der Verbraucherreport 2024 des Verbandes führt Mängel, Risiken und Gefahren vor allem zurück auf:

  • die Steigerung von Beschwerden über Fakeshops um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 7.000 Fälle
  • den sprunghaften Anstieg von untergeschobenen Verträgen für Internet, Mobilfunk und Festnetzanschlüsse
  • Täuschung und Tricks durch manipulatives Design auf Online-Plattformen (79 Prozent der Befragten)

Die Mehrzahl der Menschen (92 Prozent ) bewerten nach Mitteilung des Verbandes den Verbraucherschutz als wichtig für ihre persönliche Sicherheit. Der vzbv kritisiert, dass die geltenden Regeln nicht ausreichen und fordert ein Update der Verbraucherrechte für die digitale Welt, um Verbraucherinnen und Verbraucher besser zu schützen.

Quelle:
vzbv Presseinfo vom 06.06.204


Eigene Bewertung:

Dies ist insofern bemerkenswert, als die EU-Kommission mit dem Digital Markets Act (DMA) bzw. dem Gesetz über digitale Märkte der EU ist ein wegweisendes Gesetz in Kraft gesetzt hat, das darauf abzielt, für mehr Fairness und Wettbewerb im europäischen digitalen Binnenmarkt zu sorgen. Es richtet sich an große Online-Plattformen und Dienste, die als „Gatekeeper“ bezeichnet werden und eine beherrschende Marktstellung haben. Die Unternehmen müssen Maßnahmen ergreifen, die ihre marktbeherrschende Position schwächen sollen.

Der Digital Services Act (DSA) der EU regelt die Aktivitäten von Anbietern digitaler Dienste innerhalb der EU. Der DSA schafft einheitliche Regeln für digitale Dienste wie Online-Plattformen, Suchmaschinen, Cloud-Dienste und Messenger und verpflichtet Plattformen zu mehr Transparenz, Rechenschaftspflicht und Schutz der Nutzerrechte. Der Einsatz manipulativer Web-Designs ist danach verboten.

Die Verbraucherzentralen berichten bereits seit längerem in ihren Veröffentlichungen über die beschriebenen Missstände und bieten hilfreiche Informationen an, z. B. den „Fakeshop-Finder„. In diesem Blog erfahren Sie hier mehr über Täuschung und Tricks durchmanipulatives Web-Design.

Trotzdem dürfte sich an der Marktmacht der Gatekeeper wenig ändern, solange derart viele Menschen allein deren Dienste nutzen. Dabei gibt es schon längst alternative Anwendungen und Dienste, die vor allem bei privater Nutzung oder in kleineren Organisationen gute Leistungen und kompatible Datenformate weitaus verbraucherfreundlicher anbieten.

Sie erhalten hier einen Überblick und Anregungen, z. B. für die Nutzungsbereiche Sicherheit und Datenschutz, Digitale Karten und Navigation, Büro, Kommunikation und Internet, Videokonferenzen, sowohl für PC / Laptop, als auch mobile Geräte.